Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED)

Die Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED) ist eine - meist schwere - Sprechstörung bei Kindern.

 

Bei der Verbalen Entwicklungsdyspraxie liegt das zentrale Problem auf der Ebene der Sprechbewegungsplanung und -programmierung. Daraus resultiert das Unvermögen oder die eingeschränkte Fähigkeit für eine geplante Äußerung die Artikulationsorgane willkürlich und kontrolliert einzusetzen.

 

Die Verbale Entwicklungsdyspraxie übt einen störenden Einfluss auf die gesamte expressive Sprachentwicklung aus. Der Wortschatzaufbau wird davon ebenso beeinträchtigt wie der Erwerb der grammatischen Kompetenz. Die Entwicklung des Sprachverständnisses bleibt unbetroffen.

 

Die ersten Merkmale einer Verbalen Entwicklungsdyspraxie zeigen sich meist schon in der Säuglingszeit, da Kinder mit einer VED häufig "stille Babys" sind, die kaum lallen und plappern. Der Sprechbeginn ist extrem verspätet und die weitere expressive Sprachentwicklung nach den ersten Wörtern verläuft äußerst schleppend oder stagniert völlig. In den ersten Sprechproduktionen finden sich oft kaum Konsonanten (Vokalsprache).

Ein charakteristisches Merkmal beim Sprechen ist die kaum verständliche Sprache. Die Lautbildungsfehler sind sehr variabel, sodass sich kein systematisches Lautfehlbildungsprofil erstellen lässt. Die sequentielle Anordnung von Lauten und die erforderliche Bewegungsgeschwindigkeit bereiten große Probleme. Der Zustand ist inkonstant, daher können korrekte Sprechbewegungen gelingen . 

 

Für LogopädInnen stellt die Verbale Entwicklungsdyspraxie eine große Herausforderung bezüglich Diagnostik und Therapie dar: Kinder mit Verbaler Entwicklungsdyspraxie fallen letztendlich nicht selten durch ihre "Therapieresistenz" auf. Leider werden in der Therapie allzu oft schwerpunktmäßig mundmotorische Übungen durchgeführt, die für das Erlernen sprechmotorischer Bewegungsabläufe kaum effizient sind. 

Die Behandlung der Verbalen Entwicklungsdyspraxie muss auf die speziellen Belange einer sprechdyspraktischen Störung ausgerichtet werden (siehe Therapieansatz VEDiT®).